Windpocken

Windpocken sind durch einen typischen, weit verteilten und bläschenförmigen Ausschlag gekennzeichnet und verlaufen bei normaler Immunitätslage gutartig.

Krankheitserreger

Der Erreger ist das Varicella-Zoster-Virus aus der Gruppe der Herpesviren. Die Windpocken sind sehr ansteckend, besiedeln nach der Infektion durch Ausbreitung im Blut schubweise Haut und Schleimhäute und bleiben in Nervenzellansammlungen latent (schlafend) über Jahre bestehen.
 

Krankheitsvorkommen

Insgesamt erkranken ca. 75 % der Kinder unter 15 Jahren. über 90 % der Infizierten erkranken und zeigen die typischen Symptome. Die Infektion findet am häufigsten zwischen dem dritten und zehnten Lebensjahr statt. Durch engen Kontakt (Speichel, Flüssigkeitsinhalt der Bläschen, Niesen, Husten) mit Infizierten erfolgt die Übertragung.
 

Symptome

Kopf- und Gliederschmerzen, leicht erhöhtes Fieber. Ausschlag: Auftreten kleiner, runder oder ovaler, roter Flecken, beginnend am Rumpf, dann den behaarten Kopf befallend, Gesicht und zuletzt die Extremitäten. Es treten verschiedene Ausschlagsformen zur gleichen Zeit auf (Sternenhimmel). Rote Flecken, leichte rötliche Hauterhebungen und Bläschen. Starker Juckreiz am ganzen Körper. Die Symptome dauern für ca. zehn Tage an.
 

Inkubationszeit und Übertragungswege

Die Inkubationszeit liegt zwischen sieben und 21 Tagen nach einem Kontakt mit einer erkrankten Person. Am häufigsten sind 14 - 17 Tage Inkubationszeit.
übertragen wird die Krankheit meistens durch Tröpfcheninfektion, aber auch die Sekrete aus den Bläschen sind ansteckend.
 

Komplikationen

Bakterielle Infektion der aufgeplatzten bzw. aufgekratzten Bläschen, Lungenentzündung, Hirnhautentzündung, welches die meist gefürchtete Komplikation ist.
 

Diagnose

Durch den charakteristischen Ausschlag ist die Diagnose sehr leicht zu stellen. Ansonsten ist es auch möglich die Varizellen-Antigene nachzuweisen.
 

Therapie

Die Behandlung unkomplizierter Windpocken erfolgt symptomatisch, dass heißt, die Ursache, also die Virusinfektion, kann nicht bekämpft werden. Ziel der Behandlung ist es, den Juckreiz zu mildern und damit die bakteriellen Infektionen zu verhindern. Dazu werden Antihistaminika eingesetzt. Bei schwachem Immunsystem kann auch frühzeitig virostatisch z. B. mit Aciclovir behandelt werden. Dies verhindert die Vermehrung der Viren, tötet die vorhandenen aber nicht ab.

Aspirin sollte bei Windpocken nicht zur Fiebersenkung verwendet werden. Es gibt statistische Hinweise, dass die Einnahme von Aspirin während einer Viruserkrankung bei kleinen Kindern zu dem sogenannten Reyes' Syndrom beitragen kann. Deshalb sollte man, falls nötig, nicht aspirinhaltige Fieber- und Kopfschmerzmittel verwenden.
 

Prophylaxe

Verhütung von Kontakt mit Infizierten. Erkrankte sollten möglichst zuhause bleiben und nur Kontakt mit Personen haben, die eine Windpockenerkrankung durchgemacht haben und damit immun sind. Auch die Wäsche eines Kranken sollte nur von immunen Personen heiß gewaschen werden. Impfung in Form einer aktiven oder passiven Immunisierung