ADS - Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom

Verhaltensauffälligkeiten eines intelligenten Kindes mit Konzentrationsschwäche, mit Problemen unter Gleichaltrigen, mit Schulproblemen, unberechenbarer Impulsivität, einer belasteten Eltern-Kind-Beziehung oder anderweitigen andauernden oder sich verschlimmerenden Problematik in der Entwicklung eines Kindes sollte Sie auf das Krankheitsbild eines ADS aufmerksam machen. Dabei reicht das Bild vom Zappelphilipp über das brav-träumerische Mädchen bis hin zum zerstreuten Professor.

Symptome

Altersunabhängig sind folgende Merkmale immer vorhanden:

  • Aufmerksamkeits- und Konzentrationsunbest?ndigkeit (Ablenkbarkeit)
  • Störung der Wahrnehmung und Informationsverarbeitung
  • Störung der Gedächtnisbildung (Abspeicherung)

Daneben finden sich folgende Verhaltensauffälligkeiten in unterschiedlicher und altersabhängiger Ausprägung:

Säuglingsalter: langdauernde Schreiphasen, motorische Unruhe, Schlafprobleme, Misslaunigkeit.

Kleinkindalter: innere Rastlosigkeit, motorische Hyperaktivität - Zappelphilipp-Syndrom (nur ca. 70% der betroffenen Kinder), geringe Ausdauer beim Spielen, ausgeprägte Trotzreaktionen, Teilleistungsschwächen im Bereich visueller und auditiver Wahrnehmung und visomotorischer Koordination, auffallend früher oder verzögerter Spracherwerb.

Grundschulalter: starke Ablenkbarkeit, wenig Ausdauer, mangelnde Verhaltenskontrolle, Impulsivität, geringe Frustrationstoleranz, Unordnung, Ungeschicklichkeit, verstärkter Rededrang, unruhige Schrift, Lese-Rechtschreibe-Schwäche, Rechenschwäche, Klassenwiederholung, Außenseiter, Träumer, niedriges Selbstbewusstsein, Streitsüchtigkeit.

Adoleszenz: zunehmende Selbstwertzerstörung, Ängste, aggressives Verhalten, Mutlosigkeit, Verleugnung von Schwierigkeiten, Leistungsverweigerung, Depressionen, Neigung zu Alkohol, Drogen, No-Future-Mentalität.

Erwachsenenalter: Vergesslichkeit, Unbest?ndigkeit, Bindungsängste, berufliches Versagen, Depressionen, Alkohol, Drogen.

Daneben finden sich aber auch positive Eigenschaften: Ideenreichtum, hohe Intelligenz, künstlerische Kreativität, Begeisterungsfähigkeit, Hilfsbereitschaft, Gerechtigkeitssinn.


Diagnostische Kriterien

Die Diagnose eines ADS ergibt sich häufig schon durch das aufmerksame Betrachten der Lebensweise des betroffenen Kindes durch die Eltern, Geschwister und Lehrer/Betreuer. Ergänzend zur Anamnese haben sich Fragebögen zur Situation des Kindes in der Familie bewährt. Neben einer gründlichen körperlichen und neurologischen Untersuchung kommen neuropsychologische Testuntersuchungen zur Anwendung. Die Diagnose lässt sich durch Testungen der Konzentrationsfähigkeit, der Ablenkbarkeit, der Gedächtnisleistung, von Koordination und Feinmotorik sowie der Suche nach Teilleistungs- und Wahrnehmungsstörungen untermauern, beweisen lässt sich ein ADS auch dadurch nicht.


Therapieansätze

Das Stellen der richtigen Diagnose und die Information über das Krankheitsbild bringen in der Regel schon eine erste Entlastung für die Eltern. Nicht Erziehungsfehler sind die Ursache für die gestörte Eltern-Kind-Beziehung sondern ein weitgehend therapierbares Verhaltens- und Verarbeitungsmuster der betroffenen Personen. So ist neben der Aufklärung über ADS in der Familie (Schule) eine psychotherapeutische Behandlung (Verhaltenstherapie, Elterntraining, Konzentrationstraining...) ratsam. In vielen Fällen ist zudem eine medikamentöse Behandlung mit Ritalin erforderlich.


Quelle: www.kinderarztpraxis-muenchen.de

Anmerkung von uns: Ritalin muss sehr vorsichtig dosiert werden, da es süchtig macht. Es ist nicht ganz so ungefährlich wie es aussieht!!

Interessanter Artikel hierzu: Weltwoche Schweiz